Am 6. März gedenken Mennoniten, Reformierte und Katholiken in einer gemeinsamen Feier der Aufbruchstimmung beim Fastenbrechen vor 500 Jahren beim Buchdrucker Froschauer. Mit diesem Akt des Ungehorsams nahm die Zürcher Reformation ihren Lauf, die auch zu Trennung, Verfolgung und Vertreibung führte. Eine Trialog-Predigt von Kirchenleitenden der drei Konfessionen wird Kritisches und Versöhnliches in einer Zeitreise zur Sprache bringen.
Vor 500 Jahren, im März 1522, brach eine Gruppe rund um den Reformator Huldrych Zwingli die Fastengebote mit einem symbolischen Wurstessen. Damals sassen viele zusammen am Tisch, die nach einer Erneuerung der Kirche suchten. Später trennten sich ihre Wege. 2022 setzten sich Reformierte, Täufer und Römisch-Katholiken wieder zusammen und fragen nach der Erneuerung der Kirche heute. In Aufnahme des Versöhnungsakts zwischen der Reformierten Zürcher Landeskirche und den mennonitischen Nachfahren der Täufer im Jahr 2004 wird im Grossmünster am 6. März um 10 Uhr erstmals eine ökumenische Feier stattfinden, die auch von der Römisch-katholischen Kirche im Kanton Zürich mitgetragen wird.
Gemeinsame Suche nach der Aktualität der Ereignisse von damals
Michel Müller, Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, Luís Varandas, Generalvikar der Römisch-katholischen Kirche im Kanton Zürich, und Jürg Bräker, Generalsekretär der Konferenz der Mennoniten der Schweiz, treten in einen Trialog miteinander und suchen gemeinsam danach, wo heute die Aktualität der Ereignisse von damals liegen könnte. Regierungspräsidentin Jacqueline Fehr und Zunftmeister Philippe Welti werden mit Grussworten den historischen Anlass würdigen. Die Kunstinstallation «Bibelrad» von Hans Thomann wird Verbindendes und Trennendes sichtbar machen; ihre Entstehung kann bereits ab 9.30 Uhr im Chor des Grossmünsters miterlebt werden.
Wurst-Apéro und ökomenischer Stadtrundgang
Der Gottesdienst mit kantonaler und bei den Mennonitengemeinden auch nationaler Ausstrahlung wird gemeinsam mit der lokalen reformierten Kirchgemeinde Zürich gefeiert. Anschliessend sind ein Wurst-Apéro und ein ökumenischer Stadtrundgang mit persönlichem Austausch an einigen Stationen der gemeinsamen Geschichte vorgesehen.
Mehr Informationen zum Gottesdienst finden sich auf der Informationsseite zum Gottesdienst.
Es wird empfohlen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Für alle, die mit dem Auto nach Zürich fahren, stehen kostenpflichtige Parkmöglichkeiten in den städtischen Parkhäusern in der Nähe zur Verfügung (u.A. «Hohe Promenade» und «Urania»).
Bild: Zwinglifilm / Copyright C-Films