Mitte Oktober trafen sich in Barcelona die Leiterinnen und Leiter der mennonitischen Konferenzen Europas. Sie tauschten sich über aktuelle Entwicklungen aus und blickten auf zwei anstehende Grossveranstaltungen.
Am 13. und 14. Oktober fand in Barcelona das jährliche Treffen der Leiterinnen und Leiter der europäischen mennonitischen Konferenzen statt. Das Treffen wurde in diesem Jahr von der mennonitischen Konferenz Spaniens ausgerichtet und organisiert. Insgesamt nahmen Personen aus 14 Konferenzen teil, darunter Vertreter aus Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Albanien, der Schweiz, Österreich, Deutschland, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich. Auch MCC Europe und die Mennonitische Weltkonferenz (MWK) waren vertreten. Aus Deutschland nahm unter anderem Heinz Quiering, erster Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Brüdergemeinden in Deutschland teil, zum ersten Mal. «Einige Leute kannte ich schon, die meisten habe ich dort kennengelernt», hält er rückblickend fest. «Die Begegnungen mit ihnen und das Sich-Verbunden-Fühlen im Glauben an Jesus Christus, obwohl man räumlich weit voneinander entfernt ist, ist beeindruckend und wertvoll.» Er habe auch sehr die Gastfreundschaft der spanischen Geschwister genossen und sei sehr dankbar dafür.
Anteilnahme an der Situation in der Ukraine und im Nahen Osten
Im Mittelpunkt des Treffens stand der Austausch. Jede Konferenz berichtete über ihre Aktivitäten im laufenden Jahr und über aktuelle Entwicklungen. Nach jedem Bericht beteten die Anwesenden für das jeweilige Land «in einem Gefühl der Solidarität und Liebe für jedes Land», so José Arrais, europäischer Koordinator der Mennonitischen Konferenzen und Regionalvertreter der MWK in Europa. Im Fokus stand auch die Situation in der Ukraine und die Hilfe der europäischen Konferenzen. «Leider konnte die ukrainische Konferenz aufgrund der anhaltenden Situation in ihrem Land nicht teilnehmen», bedauert José Arrais. Auch MCC Europe gab einen Einblick in seine Arbeit in der Ukraine und berichtete zudem über die Situation im Nahen Osten, insbesondere in Syrien, Israel und Palästina. «Die Anteilnahme aller an den Geschehnissen im Nahen Osten war diesmal besonders gross. Mit James Wheeler von MCC hat ein dort lebender und engagierter Mitarbeiter seine persönlichen Erlebnisse und die seiner Mitarbeiter geteilt», berichtet Andreas Ortner, Vorsitzender der Mennonitischen Freikirche Österreich.
Diskussionen um zwei Grossveranstaltungen
Im Ausblick wurde über zwei bevorstehende Grossveranstaltungen informiert. Die MWK gab einen Überblick über die Veranstaltung zum 500-Jahr-Jubiläum der Täufer, die Ende Mai 2025 in Zürich stattfinden wird. Die niederländische Konferenz informierte über die MERK 2026, die europäische mennonitische Regionalkonferenz, die Mitglieder aller europäischen Konferenzen für drei Tage in den Niederlanden zusammenbringen wird. Die beiden Anlässe hätten zu lebhaften und emotionalen Diskussionen geführt, «die jedoch immer in brüderlicher Einmütigkeit endeten», hält Andreas Ortner fest. Wenn sich Menschen aus zwölf verschiedenen Ländern mit zwölf verschiedenen Kulturen zusammenträfen, seien Meinungsunterschiede vorprogrammiert. «Was uns trotzdem zusammenhält, ist unsere Glaube an Jesus, die gemeinsamen täuferischen Wurzeln, und die Liebe zueinander, welche Jahr für Jahr wachsen darf.»
Text:
Simon Rindlisbacher/Christian Leader