Zoom-Kurs zur täuferischen Geschichte mit PD Dr. Astrid von Schlachta, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg, Leiterin der Mennonitischen Forschungsstelle und Vorsitzende des «Mennonitischen Geschichtsvereins»
„daß deine höchste Sorge dem Frieden und der Eintracht gelte“ – Worte aus der „Klage des Friedens“ von Erasmus von Rotterdam. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind der Krieg und die ihn begleitende Hoffnung auf Frieden wieder stärker in das Bewusstsein der Menschen in Europa gerückt. Wie gehen wir mit Kriegen um und welche Vorstellungen vom Frieden haben wir? Wie lassen sich täuferische Aussagen in den heutigen Diskurs und in die Debatten der vergangenen Jahrhunderte einordnen?
Die Täufer waren von Anfang an davon überzeugt, dass ein rechtes christliches Leben nach den Prämissen der Worte Jesu Christi und der Bergpredigt nur ein Leben in Gewaltlosigkeit und Friedfertigkeit sein kann. Wurden sie am Anfang für diese Überzeugungen verfolgt, so änderte sich der obrigkeitliche Umgang mit den Täufern ab dem 17. Jahrhundert. Wo Untertanen benötigt wurden, waren Obrigkeiten bereit, Täufer zu tolerieren und ihnen Privilegien zu gewähren, die sie vom Waffentragen und vom Einsatz in Kriegen ausnahmen. Ab dem 19. Jahrhundert, als Privilegien der Gleichheit aller Staatsbürger wichen, stellte sich dann jedoch für die Mennoniten wieder die Frage des Wehrdienstes.
Die Lehrveranstaltung gibt einen Überblick über 500 Jahre täuferischer Geschichte mit dem Fokus auf Gewaltfreiheit und Friedenszeugnis. Sie beginnt am 25. April und findet jeweils dienstags von 18.30 bis20.00 Uhr via Zoom statt. Der letzte Abend ist am 30. Mai geplant.
Termine
25. April | Vom «gerechten Krieg» und seinen Grundlagen |
2. Mai | Die «Klage des Friedens» am Beginn der Frühen Neuzeit |
9. Mai | Täuferische «Wehrlosigkeit» |
16. Mai | Mennoniten als «wehr- und rachlose Christen» |
23. Mai | Gewaltfreiheit unter Druck – die Zeiten ändern sich |
30. Mai | 30. Mai: Täuferische Gemeinden in den beiden Weltkriegen |
Anmeldung via E-Mail an
Astrid.vonschlachta [at] uni-hamburg.de