«Beten, dass die Gewalt aufhört»

Geliebte Schwestern und Brüder

Am 7. Oktober wurde die Welt durch den beispiellosen Angriff der Hamas auf israelisches Leben erschüttert. Diese Krise eskalierte schnell mit Luftangriffen, Landgefechten, willkürlichen Tötungen, Entführungen und Kriegspropaganda.

Niemand ist durch diese eskalierende Situation mehr benachteiligt als die Zivilisten, die einfach nur ein normales Leben führen wollen, ohne um ihr Leben und ihre Existenz zu fürchten. Für viele von uns ist ein friedliches und ruhiges Leben ist eine Selbstverständlichkeit, aber für die Menschen in Israel und Palästina bleibt es ein ferner Traum.

Die täuferisch-mennonitische Gemeinschaft hat zwar keine kirchliche Präsenz in den israelischen und palästinensischen Gebieten, doch ist dies ein Land, das mehreren Religionen huldigt: Judentum, Christentum und Islam. Als Nachfolger des Friedensfürsten, als Menschen, die ihr Vertrauen nicht auf irdische Machthaber setzen, weigern wir uns, für politische Interessen Partei zu ergreifen, sondern trauern mit allen, die leiden.

In einem scheinbar nicht enden wollenden Konflikt an einem Ort, der mit vielen Menschen des Glaubens verbunden ist, möchte ich die weltweite täuferisch-mennonitische Gemeinschaft dazu aufrufen, sich zu erinnern: 

Da sagt Jesus zu ihm: Steck dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. – Matthäus 26, 52, Neue Zürcher Bibel

Und er wird für Recht sorgen zwischen den Nationen und vielen Völkern Recht sprechen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Keine Nation wird gegen eine andere das Schwert erheben, und das Kriegshandwerk werden sie nicht mehr lernen. – Jesaja 2, 4, Neue Zürcher Bibel

Wir bitten die Gemeinden und Einzelpersonen dafür zu beten, dass die Gewalt aufhört und eine Versöhnung beginnen kann. Betet für die Geiseln, dass sie sicher nach Hause und zu ihren Familien zurückkehren können. Betet für die Trauernden, dass sie in ihrer Trauer von geliebten Menschen umgeben sind. Und betet, dass Friedensarbeiter:innen, Verhandlungsführer:innen und Regierungsmitarbeitende das Leben der Menschen und die Menschenwürde über politische oder militärische Vorteile stellen.  

Obwohl dieser Konflikt schon seit Jahrzehnten andauert, lasst uns gemeinsam unseren Gott um Gnade für Israel und Palästina und um eine gerechte, friedliche und nachhaltige Lösung dieser Krise bitten.

Herr, in deiner Barmherzigkeit, erhöre unser Gebet.
Im Namen Jesu, des Fürsten des Friedens, Amen.

Henk Stenvers, Präsident der MWK